Wäre es ein C-Jugend-Spiel gewesen, könnte man jetzt an dieser Stelle vom bislang besten Saisonauftritt lesen mit tollen Kombinationen, guter Chancenverwertung und einer einwandfreien kämpferischen und spielerischen Leistung. Das Spiel wäre mit 4:0 gewonnen worden. Da es aber ein Seniorenspiel war, zitterte man sich am Ende mit 5:4 über die Ziellinie. Aber der Reihe nach.
In der ersten Hälfte stand Medebach sehr kompakt und war die Spiel bestimmende Mannschaft. Zwar hatte der Tabellenführer ein leichtes Plus beim Ballbesitz, doch Medebach ließ nichts an Chancen zu und schaffte es immer wieder, sich spielerisch aus brenzligen Situationen zu befreien. Die erste Gelegenheit des Spiels hatte der TUS, als Schmitz einen Freistoß von Mehmet Turan aus dem Winkel holte. Schon vorher hatte man zwei Kontergelegenheiten leichtfertig verdaddelt. Kurz darauf war es ein abgefälschter Schuss von Michi Kuhnhenne, der knapp am Tor vorbei ging. Die SG war bei Standardsituationen gefährlich, so durch einen Kopfball in der 14. Minute. Vier Minuten später ging Medebach in Führung: Jan Vieweger zog aus zwanzig Metern ab, Schmitz lenkte das Leder noch an den Pfosten und Andre Ricken war gedankenschnell zur Stelle. Eine Viertelstunde später war es erneut Medebachs Mittelstürmer, der sich mit einer tollen Drehung löste und zum 2:0 einschob. Altenbüren/Scharfenberg versuchte Druck aufzubauen, fand aber kein Mittel gegen die gut postierte Medebacher Defensive. Lediglich einmal rutschte Lübke in aussichtsreicher Position aus. Zur Pause eine absolut verdiente Gäseführung.
Nach dem Wechsel erhöhte die SG den Druck, wobei man schon zuvor mit drei Spitzen angetreten war. Allerdings ging das zu Lasten der Defensive. Medebach nutzte durch gut vorgetragenen Konter den entstandenen Raum. Mit einem Traumtor genau in den Winkel schloss Michi Kuhnhenne einen dieser Konter mustergültig ab (58.). In der 66. Minute schien die Messe gelesen, als Mehmet Turan Andre Ricken bediente, der aus kurzer Distanz einschob. Aber weit gefehlt. Ob es mit dem Feuerwerk der Briloner Kirmes zusammen hing, das jetzt deutlich herüberschallte, ist ungeklärt, aber Medebach stellte den Spielbetrieb jetzt vor allen Dingen in der Defensive ein. In der 71. Minute verkürzte Lübke aus stark abseitsverdächtiger Position auf 1:4, nur zwei Minuten später stand es 2:4, als die Hausherren nach einem Abpraller schneller schalteten und Medebach zuvor einen Ball an der Grundlinie leichtfertig verschenkt hatte. Die Heimelf witterte jetzt nochmal Morgenluft und drückte auf weitere Tore, Medebach blieb aber gefährlich bei Kontern. Unter anderem wurde Jan Vieweger ein Treffer wegen vermeintlicher Abseitsstellung aberkannt. Einen dieser Konter beendete Andre Ricken mit seinem vierten Treffer zum 2:5 (81.). Aber auch das sorgte noch nicht für Ruhe, denn nur drei Minuten später traf Coskun per Freistoß aus 22 Metern. In der 86. Minute gab es Elfmeter für die SG. Dominik Lefarth konnte den Strafstoß von Kraft parieren, war auch beim Nachschuss zur Stelle und musste sich erst mit dem zweiten Nachschuss geschlagen geben. Eine symptomatische Szene für die letzten zwanzig Minuten, wo Altenbüren/Scharfenberg immer einen Tick schneller war. Wenig später wurde Andre Ricken im Strafraum von den Beinen geholt, das Tor war leer, da Schmitz bei einer Ecke mit nach vorne gegangen war. Zur Überraschung alle blieb der Pfiff allerdings aus. Zwei Minuten später war die Begegnung beendet, die sicher eine Weile in Erinnerung bleiben dürfte.
Unter dem Strich ein hochverdienter Sieg des TUS Medebach, der über weite Teile tollen Fußball spielte. Den Hausherren muss man zugute halten, dass sie sich zu keinem Zeitpunkt aufgaben. Ein Unentschieden hätte aber nicht dem Spielverlauf entsprochen. Neben dem vierffachen Torschützen Andre Ricken ist Mehmet Turan zu erwähnen, der zu vier Treffern die Vorarbeit leistete.
Weiter geht es bereits am Sonntag im Heimspiel gegen den SV Obermarsberg, der am Freitag 3:1 gegen die SG Dreislar/Braunshausen gewann.