Der TUS Medebach hat die Sensation geschafft und im Finale des Krombacher-Pokals in Züschen den VfB Marsberg bezwungen. Mit dem 6:4 nach Elfmeterschießen holte man erstmals in der Vereinsgeschichte den Pott in die Hansestadt und wurde Nachfolger von Abonnement-Sieger Rot-Weiß Erlinghausen.
Marsberg begann dort, wo man vor einer Woche beim 4:0 Erfolg aufgehört hatte: Mit flüssigem Kombinationsspiel bestimmte man in der ersten Halbzeit das Spiel und war die klar Ton angebende Elf. Daran änderte auch nichts, dass beide Trainer ihre Startformation auf drei Positionen verändert hatten. Mitte der ersten Halbzeit ging die Bender-Elf durch einen Kopfball von Sascha Wachsmann in Führung, das Spiel schien den erwarteten Verlauf zu nehmen. Aber Medebach ließ sich nicht hängen und kam fortan besser in die Zweikämpfe, der VfB tat sich mit zunehmendem Spielverlauf immer schwerer. Die Halbzeitführung für den VfB Marsberg war allerdings hochverdient und hätte auch um ein Tor höher ausfallen können, was wohl die Vorentscheidung bedeutet hätte.
In der zweiten Halbzeit spielte Medebach wesentlich mutiger und phasenweise gelang es, den Topfavoriten in die eigene Hälfte zurück zu drängen. Man konnte jetzt auch spielerisch zulegen und mit dem nötigen Glück gelang in der Nachspielzeit der mittlerweile verdiente Ausgleich. Torhüter Michael Padberg war bei einem Eckstoß mit nach vorne gegangen und bereitete per Pressschlag das 1:1 vor, das Markus Lübbert dann in Torjägermanier aus kurzer Distanz perfekt machte. Schon kurz zuvor hatte Christian Lübbert eine Riesengelegenheit zum Ausgleich, scheiterte aber aus sechs Metern an Benedikt Müller.
In der Verlängerung hatte Medebach den psychologisch wichtigen Vorteil des späten Ausgleichs im Rücken. Marsberg vergab durch Jürgens eine gute Gelegenheit, insgesamt deutete sich aber früh an, dass die Begegnung ihren finalen Showdown im Elfmeterschießen bekommen würde. Medebach spielte die letzten 20 Minuten in Überzahl, da Langhoff Gelb-Rot gesehen hatte.
Im Elfmeterschießen konnten schließlich alle Medebacher Spieler (Markus Lübbert, Patrick Linn, Andre Ricken, Dominik Müller, Christian Lübbert) ihre Elfmeter verwandelt, während Michael Padberg den Elfmeter von Jonas Dicke entschärfen konnte. Den entscheidenden Elfmeter verwandelte schließlich mit Christian Lübbert ausgerechnet der Spieler, der am Donnerstag beim Abschlusstraining als einziger seinen Test-Elfmeter verschossen hatte.
Der Jubel kannte anschließend keine Grenzen mehr und es wurde gefeiert, bis die Lampen wackelten. Mit diesem Erfolgserlebnis im Rücken hofft man jetzt endlich auch auf Rückenwind in der Meisterschaft.
Folgende Spieler schrieben im Finale Vereinsgeschichte:
Michael Padberg, Christian Lübbert, Andre Ricken, Till Riedel (Dominik Müller), Jens Fresen, Janis Schierok, Andre Hülsmann (Marcel Kaiser), Peter Ricke, Patrick Linn, Artjom Siebert (Daniel Köster), Markus Lübbert, zum Kader gehörten weiterhin Georg Drilling, Viktor Schmidt, Jan Althaus, Matthias Schröder sowie die Verletzten Vitalis Paul, Enrico Schmiedeler und Markus Neuß.