Durch ein 1:3 gegen die SG Grafschaft verpasste es der TUS Medebach, nach langer Zeit mal wieder ins Halbfinale des Krombacher-Pokals einzuziehen. Medebach ergriff im Derby von Anfang an die Initiative und hatte bereits nach 15 Sekunden die große Möglichkeit zur Führung, als Andre Ricken aus 10 Metern an Holtkotte scheiterte. Nur sechs Minuten später war es Markus Lübbert, der aus kurzer Distanz verzog. Medebach setzte die Gäste früh unter Druck und war optischer Sieger in der ersten Halbzeit. Wie aus dem nichts fiel die Gästeführung durch Stefan Schlüter, der nach Solo von Rene Eickhoff mustergültig bedient wurde. Medebach steckte aber nicht den Kopf in den Sand, sondern kam noch vor dem Wechsel durch Markus Lübberts Kopfball zum 1:1, Patrick Linn hatte die Vorgabe gegeben.
Nach dem Wechsel war das Spiel offener, Grafschaft spielte jetzt mit, auch wenn die ganz großen Chancen auf beiden Seiten Mangelware blieben. Gegen Spielende hatte Medebach wieder mehr vom Spiel, und in der 77. Minute ereignete sich die spielentscheidende Szene: Jan Vieweger zog am Strafraum ab, Holtkotte konnte den Schuss nur abklatschen und Andre Ricken drückte das Leder über die Linie. Abseits entschied Schiedsrichter Gerlach, doch Ricken beteuerte nach Spielende, dass er nie und nimmer vor seinem Gegenspieler gestanden habe. So schön so eine Regelauslegung (erst passives Abseits, dann aktives Abseits durch den Abpraller) auch sein mag, setzt sie immer noch voraus, dass der Spieler im Abseits gestanden hat. Das bleibt allerdings mehr als zweifelhaft.
In der Schlussphase wollte Medebach den Sieg, machte aber den Fehler, dass man zu weit aufrückte. Eine daraus resultierende Freistoßsituation nutzte Grafschaft in der 89. Minute zum 1:2, als sich eigentlich alles schon auf eine Verlängerung eingestellt hatte. Torschütze war Bürger, in der 92. Minute ließ Schlüter noch das 1:3 folgen.